Warum dein Prinz wieder zum Frosch wurde – oder deine Prinzessin zur Kröte!

Vielleicht kennst du das: aus deinem Prinzen ist wieder ein Frosch geworden! Kalt, glitschig und unnahbar sitzt er mit dir am Frühstückstisch – falls ihr überhaupt noch zusammen frühstückt. Und deine Sehnsucht nach Zweisamkeit raubt dir den letzten Atem.

Im Folgenden findest du einige Ursachen, die zu dieser schmerzhaften Veränderung in einer Beziehung führen können:

• Die Zeit

Menschen verändern sich. Obwohl es da natürlich Unterschiede gibt. Was einmal wunderbar harmonierte, muss nicht für die Ewigkeit ein Dream-Team bleiben. Eine Aussage, die dich wahrscheinlich nicht unbedingt „Hurra“ schreien lässt. Oder? Mich macht sie auf alle Fälle etwas melancholisch.

Nichtsdestotrotz: 2 Menschen, die eine Zeit lang gemeinsam einen Weg gegangen sind, können sich aus den Augen verlieren. Vielleicht, weil sie unterschiedliche Abzweigungen genommen haben oder der eine schneller als der andere unterwegs ist.

Manchmal verändern wir uns und die Partnerschaft wird dadurch bereichert. Allerdings fordern manche Veränderungen auch geradezu dazu auf getrennte Wege zu gehen. So dass der Einzelne wieder erstrahlen und sein Potential besser entfalten kann.

Vielleicht lohnt aber auch der Perspektivenwechsel? Ein Frosch ist wunderschön, zumindest für eine Kröte. Vielleicht passt  das Kalte, Glitschige (natürlich nur im übertragenen Sinne) nun viel besser zu dir? Die Möglichkeit, sich über diese Akzeptanz neu, oder tiefer kennen zu lernen, ist auf alle Fälle nicht klein.

Kurzum, die Zeit macht es – so oder so.

• Sprachlosigkeit

Nicht das „Gib mir mal (bitte) das Brot rüber“ ist gemeint, sondern echte, ehrliche Gespräche. Wann habt Ihr Euch das letzte Mal offen ausgetauscht? Darüber berichtet, was Euch bewegt, wovon Ihr träumt, was Eure Bedürfnisse sind?
Häufig verbraucht man im Alltag viele Worte, aber zu wenige, die transportieren, was uns wirklich beschäftigt und berührt.

Miteinander zu reden kann Mann und Frau lernen. Etwas von sich selber Preis geben, dem anderen zuhören (ohne gleich zu bewerten und eigene Themen zu platzieren) sind Ansätze, die echte Nähe und Verständnis für den Partner schaffen können. Ein Schlüssel für stabile Beziehungen.

• Fehlende Anerkennung

Oder auch Dankbarkeit. Ein Mensch ist an deiner Seite und du an seiner. Ihr verbringt gemeinsame Lebenszeit miteinander und zeigt nach außen „Wir gehören zusammen“.

Irgendwann wird das bei vielen Paaren zur Selbstverständlichkeit. Das ist es aber nicht! Es ist ein Geschenk. Wer hört nicht gerne „Schön, dass es Dich gibt!“? Liebe geht nicht nur durch den Magen, sondern auch durchs Ohr.

• Unterschiedliche Werte

Aua, die können ganz schön schmerzen. Sind Werte es doch, die uns zumindest still und leise bewegen. Und nun soll die vegan lebende, meditierende Yoga-Frau mit dem Porsche fahrenden Super-Griller gemeinsam einkaufen gehen. Kann gut gehen, kann aber auch eine sehr explosive Mischung ergeben.

Aber wie gelingt Kindererziehung, Urlaubsplanung, Wohnungseinrichtung, Freizeitgestaltung, wenn es große Unterschiede hinsichtlich den Themen Erziehungsstil, Berge oder Meer, Luxus oder einfacher Lebensstil gibt?

Wann geht das denn gut aus? Wenn sich beide SEIN lassen, die Lebensansichten des anderen respektieren. Neugierig darauf sind. Was für eine Chance auch für die Erweiterung des eigenen Horizontes!

Liebe ist der Entschluss, das Ganze eines Menschen zu bejahen, die Einzelheiten mögen sein, wie sie wollen. Otto Flake

• Interesse für den anderen

Interessiert mich das, was der andere denkt und fühlt? Mag ich mich mit ihm auf eine gemeinsame Reise der Träume und Ansichten begeben? Empfinde ich Diskussionen über unterschiedliche Ansichten als bereichernd für meine Entwicklung? Oder ist mir das viel zu langweilig? Was mich zum nächsten Punkt bringt…

• Interesse für dich

Wieviel Zeit verbringst du mit dir selbst? Kennst du dich? Deine geheime Schatzkiste mit unerfüllten Lebensträumen? Bist du gut zu dir? Oder glaubst du bereits ein Mega-Egoist zu sein, wenn du etwas für den anderen nicht tun möchtest? Wenn du NEIN sagst? (Vielleicht interessiert dich dazu auch der Beitrag „Warum nein-sagen gut für deine Gesundheit ist“)

Wartest du darauf, dass dein Gegenüber dich so sehr liebt, dass alles gut ist? Auf den ultimativen Beweis seiner Liebe? Brauchst du Aufmerksamkeit von außen, um gut leben zu können? Ein Hamsterrad, wie sich leider häufig raus stellt.
Ein schöner Satz von Byron Katie sagt:

Es ist nicht deine Aufgabe mich zu lieben – es ist meine.

• Dein Prinz ist tatsächlich zum Frosch mutiert

Auch das kommt vor. Auf jeden Fall liegt es NICHT an dir!

Was kannst du tun? Scheinbar nicht viel. Du kannst versuchen, deinen Partner dort abzuholen, wo er gerade steht. Durch Gespräche, falls diese möglich sind, versuchen seine Veränderung zu verstehen. Oder einfach dasein, abwarten. Doch das muss er oder sie auch annehmen. Je nachdem, wofür du dich entscheidest, verliere nicht das Wichtigste aus den Augen: DICH! Schließlich sollte es dir mit dem Frosch auch gut gehen.

Erkennst du dich, euch, in manchen Ansätzen wieder? Vielleicht bist du selbst ja auch schon durch eine solche Verwandlung gegangen? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar.

2 Kommentare
  1. Renate sagte:

    Also ich finde das Foto ganz toll, meine Schwester sammelt Frösche, wo gibt’s denn sowas zu Kaufen?

    Ansonsten kann ich nur sagen: reden, reden, reden. Mein Mann ist eher Typ Fisch als Frosch. Ruhig, friedlich, hübsch anzusehen, aber praktisch sprachlos. Außer man stellt ihm lauter offene W-Fragen, wie im Coaching, dann MUSS er ja was sagen, er ist ja grundsätzlich freundlich. Und was ich auch ganz wichtig finde: nicht immer von sich selber ausgehen. Dein Partner ist wahrscheinlich Dein Partner, weil er genau Dein Gegenteil ist, ergo GANZ anders, das muss man erstmal in Betracht ziehen, bevor man die offenen W-Fragen stellt. Nicht die Antworten erwarten, offen bleiben. Menschen sind so brutal nicht-abschätzbar und unterschiedlich, dass es mir nach über 25 Jahren Recruiting nicht gelungen ist, einen Menschen nach 2-3 Gesprächen zu „beurteilen“, meine Kandidaten überraschen mich immer noch, nachdem ich sie noch besser kennen gelernt habe. „Schubladen“ gibt es gar nicht, das ist Quatsch und Klischees werden nie 100%ig erfüllt aus meiner Sicht. Bedenkt das, wenn Ihr loslegt mit Eurem Frosch oder Fisch oder was auch immer 🙂

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    • FrauSeele sagte:

      Liebe Renate,
      vielen Dank für deinen wunderbaren Kommentar und die wertvollen Ergänzungen. Ja, gerade über das Reden, die echte Kommunikation, kann Begegnung und Kontakt statt finden. Darauf müssen sich natürlich beide Partner einlassen wollen.
      Wenn man die W-Fragen einsetzt und gleichzeitig seine eigenen Bedürfnisse als Wünsche, und nicht als Vorwürfe an den anderen, formuliert, ist die Basis doch schon geschaffen. Und dann macht reden auch Spaß, da man sich tatsächlich gehört fühlt – und wenn man dann auch miteinander schweigt, tut das nicht weh, sonder eher gut :-).
      Der Fosch kam übrigens eines Tages zu uns gehüpft und hat seine Herkunft bisher leider nicht verraten….. (eventuell Flohmarkt?).
      Alles Liebe für dich und deinen Fisch!

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