Dieser Gedanke hilft bei Liebeskummer
Hallo von Liebeskummer geplagter Geist!
Bist du hier gelandet, weil sich dein Herz gerade schwer anfühlt? Weil du jemanden vermisst, mit einer Trennung zu kämpfen hast? Oder deine Liebesgefühle nicht erwidert werden? Dann sei herzlich willkommen!
Vielleicht möchtest du dich aber auch einfach nur informieren, dem Liebeskummer vorbeugen? Auch dann freue ich mich über deinen Besuch.
Tipps gegen Liebeskummer gibt es viele. Manche helfen auch wirklich oder lindern zumindest den Herzschmerz. Letzten Endes ist es aber meistens die Zeit, die uns wieder „heilen“, also ganz werden, lässt. Durch die zeitliche Entfernung zu der ehemaligen Beziehung, durch neue Erlebnisse und vor allem neue Denkweisen kann die Wunde, die das Ende einer Liebe verursacht hat, wieder zusammen wachsen.
In diesem Beitrag möchte ich mich mit den typischen Gedanken bei Liebeskummer beschäftigen. Du bekommst Antworten auf die Frage, was du mit diesen Gedanken tun sollst. Sie einfach da sein lassen – oder gibt es vielleicht sogar wohltuende, neue Gedanken?
Es ist so: bevor wir eine bestimmte Emotion, wie bspw. Traurigkeit und Enttäuschung, typisch bei Liebeskummer (oder?), spüren können, gibt es einen oder mehrere Gedanken und Bewertungen in uns, die diese Gefühle hervorrufen. Wenn wir uns diese Gedanken bewusst machen, können wir sie auf ihre Richtigkeit (denn häufig sind sie einfach nicht wahr!) hin überprüfen und eventuell nach einer gewissen Zeit der „Trauer“ durch neue, passendere Gedanken ersetzen.
Warum Liebeskummer sinnvoll ist
Bevor ich auf typische Liebeskummer-Gedanken eingehe, möchte ich allerdings noch eine Lanze FÜR den Liebeskummer brechen. Ja, du hast richtig gelesen: der Prozess rund um den Liebeskummer kann nämlich sehr wichtig für unsere weitere Entwicklung sein!
Vielleicht weißt du ja schon, dass ich eine Freundin all unserer Gefühle bin. Sie enthalten immer (egal, ob Liebe oder Wut, Trauer, Angst, Ekel) eine wertvolle Botschaft.
Falls du Wut empfindest, ist das meistens ein Zeichen dafür, dass jemand Anderes deine Grenzen missachtet. Traurigkeit und Trauer kann eine natürliche Reaktion auf einen Abschied von Menschen oder Hoffnungen sein. Das Ekelgefühl will uns vor etwas warnen, was ungesund für uns sein kann.
Ich möchte dich ermuntern, diese Gefühle anzuschauen und nicht sofort zu versuchen, sie wegzudrücken. Denn wenn wir versuchen, sie zu unterdrücken, werden sie irgendwann unbeherrschbar und spätestens in der nächsten Beziehung treiben diese Gefühle, in Form von unbewussten Ängsten (das zum Beispiel auch mit diesem Partner alles wieder in die Brüche geht) ihr Unwesen.
Kennst du diese typischen Liebeskummergedanken?
- Warum hat er (sie) mich verlassen? Es war doch alles gut, ich habe doch alles getan.
- Wenn ich mich ändere, kommt er (sie) vielleicht zurück!
- Ich bin für Beziehungen nicht geeignet, immer mache ich alles kaputt.
- Männer (Frauen) können mich mal, ich bin besser ohne sie dran!
- Was soll ich denn alleine nur machen?
- Ich würde alles tun, um …. ungeschehen zu machen.
Gerade während oder nach einer Trennung glauben wir, dass der oder die Andere uns in diese schwere, düstere Situation gebracht hat. Häufig kommen wir uns wie ein Opfer vor, ausgeliefert und ohnmächtig. Wir glauben, nur wieder froh sein zu können, wenn er oder sie zu uns zurück kommt. Denn was einst so schön begann, kann und darf nicht vorbei sein. Wir gehen in den Widerstand, bäumen uns auf gegen das Unvermeidliche und verbrauchen enorm viel Energie mit hoffen und bangen. Und häufig zerfleischen wir uns förmlich mit Vorwürfen oder bombardieren den Ex-Partner damit. Es kommt immer wieder ein Teil davon zu uns zurück. So werden wir nicht frei(er).
Im Gegenteil: diese Gedanken, immer wieder gedacht, immer wieder „runter gebetet“, können auf Dauer eine wahnsinnig zerstörerische Macht haben. Natürlich ist es sinnvoll, nach einer Trennung bestimmte Aspekte einer Beziehung zu reflektieren, um daraus zu lernen – und sie im Idealfall in der nächsten Beziehung besser zu machen. Allerdings darfst du dich auch nicht in diese Gedanken „einhüllen“, sie ständig wiederholen. Dann ist es nämlich sehr schwer, aus diesem Hamsterrad wieder raus zu kommen.
Du steckst dann mehr in einer Art „Problemhypnose“, als dass du diese Erfahrung sinnvoll in dein Leben integrierst.
Die gute Nachricht? Es gibt den EINEN Gedanken, der dich in diesem Prozess wirklich unterstützen kann, doch dazu später.
Was ist Liebe?
Viele sehr schlaue Menschen stellten schon vor Jahrhunderten diese Frage. Philosophen zerbrachen sich darüber den Kopf, wahrscheinlich wurden sogar Kriege letzten Endes durch unterschiedliche Auffassungen dazu ausgelöst. Sicherlich gibt es nicht die eine, allgemeingültige Antwort. Aber soviel scheint klar: Liebe (und verliebt sein) ist ein wunderbares Gefühl, sie färbt unseren Alltag in ein sanftes rosa Licht, lässt alles plötzlich möglich und leicht erscheinen. Und dieser Hormoncocktail, der unseren Körper berauscht, ist auch nicht zu verachten, oder?
Ist Liebe vor allem eine Projektion der eigenen Wünsche auf den Gegenüber?
Einige Beziehungsexperten und Forscher gehen davon aus. Sie sagen, dass wir uns durch die Beziehung mit einem anderen Menschen den Beweis erhoffen, tatsächlich liebenswert zu sein. Hat Liebe also mehr mit uns als dem Gegenüber zu tun?
Tatsächlich gibt es auch noch eine wesentliche Unterscheidung zwischen dem Verliebtsein (da ist der Hormoncocktail besonders explosiv) und der Liebe, die im Idealfall nach dem Verliebtsein kommt. Manchmal verschwimmt das eine mit dem anderen und bei Trennungen kann beides erst einmal zu Liebeskummer führen.
Liebst du oder wirst du geliebt?
Wenn du einen anderen Menschen liebst, dieses Gefühl plötzlich oder langsam entsteht, dann passiert es (meistens) einfach so. Da gibt es nichts zu lernen, du brauchst keine Einweisung – du kannst lieben. Warum ist das so? Wahrscheinlich, weil die Fähigkeit zu lieben bereits ganz tief in dir vorhanden ist. Dieses besondere Treffen auf einen anderen Menschen erinnert dich an deine eigene, tiefe Liebe zu dir selbst.
Wir lieben und wir werden geliebt. Idealerweise hält sich das die Waage, allerdings gibt es in vielen Beziehungen Unterschiede. Manchmal konstant zwischen den Partnern, manchmal wechseln die Schwerpunkte aber auch im Verlauf einer Beziehung hin und her. Das kann ganz normal sein, solange man wieder zu sich selbst zurück findet. Wichtig ist es, sich selbst nicht zu verlieren. Das öffnet dem Leid nach einer Trennung nämlich Tür und Tor.
Wenn der andere geht….
… dann ist dort, wo vorher der Platz des Partners war, eine Lücke entstanden. Vieles fehlt – die Zuneigung, der Körperkontakt, den er (sie) dir gab, die gemeinsamen Gespräche, Unternehmungen und einiges mehr.
Auch wenn du während der Beziehung schon häufiger unzufrieden warst, kann etwas fehlen. Du bist nun nicht mehr in deiner „Komfortzone“, vieles ist wieder unsicherer. Neue Fragen tauchen auf wie
- „Wo gehöre ich hin?“ oder
- „Werde ich jemals wieder lieben und vertrauen können?“.
Nun SCHEINT alles (erst einmal) noch schwerer. Kein Rosa mehr zu sehen, alles ist in einem dunkel-düsteren-Matschton angestrichen.
- Je mehr du deinen Partner emotional gebraucht hast, desto stärker wird wahrscheinlich die Trennungsreaktion ausfallen.
- Je unabhängiger du bereits während der Beziehung warst, desto schneller wirst du dich wahrscheinlich von einer Trennung erholen können.
Bei den meisten Menschen kommen sie allerdings ganz automatisch, die typischen Liebeskummergedanken. Und die Folge davon sind die Gefühle, die so sehr schmerzen können.
Was kannst du tun, um wieder in dein leichtes Flow-Gefühl zu kommen?
Zuerst einmal gönne dir etwas Zeit zu trauern, den Gedanken an diese Liebe zu verabschieden. Gehe eine gewisse Zeit in dich, spüre deine Traurigkeit, vielleicht auch Wut. Wahrscheinlich werden dir viele Dinge über dich, was dir wichtig ist, klarer werden. Akzeptiere diese schmerzhaften Gefühle, die gerade schon da sind. Sie sind das Ergebnis der Erfahrungen aus dieser Partnerschaft und den damit verbundenen Wünschen. Nimm dir Zeit, dich von deinen Hoffnungen und Zukunftsplänen mit diesem Partner zu verabschieden.
Dann mache eine Bestandsaufnahme deiner Liebeskummer-Gedanken:
- Welche Gedanken sind wahr?
- Welcher Gedanke nutzt dir?
Nur die Gedanken, die wahr sind und dir nutzen, solltest du weiter aktiv in deinem Gedankenrepertoire behalten. Alle anderen kannst du getrost aussortieren. Denn, was hilft dir ein Gedanke, der weder wahr noch gut für dich ist? Anfänglich werden sie noch versuchen, sich Gehör zu verschaffen, aber wenn du sie ignorierst, werden sie immer leiser. So kannst du Schritt für Schritt wieder mehr Macht über dein eigenes Leben gewinnen. Das Gefühl, fremd bestimmt zu sein, von jemand Anderen abhängig zu sein, wird schwächer. An dessen Stelle tritt ein Gefühl von Selbstbestimmheit und Freiheit. Und dazu passt EIN Gedanke ganz besonders gut:
Ich alleine bestimme meine Gefühle!
Dieser Gedanke ist deine große Chance, deine Eigenständigkeit wieder spüren zu können. Wenn du dir einige wertvolle Gedanken zusammenstellst, die dich stärken können, werden auch mit der Zeit automatisch deine Gefühle wieder positiver. Der Ursprung von all dem ist die Erkenntnis, dass DU allein die Macht über dein Leben hast.
Gedanken, die gut tun
- Ich entscheide über mein Leben.
- Trennung und Abschied sind Teile des Lebens, sie sind keine Bestrafung dafür, dass ich vielleicht auch Fehler gemacht habe.
- Es liegt an mir, ob ich meine Erfahrungen annehme und daraus lerne, oder ob ich mit meinem Schicksal hadere.
- Wenn ich meine Trauer durchlebe, habe ich danach eine große Chance auf neue Lebensfreude.
- Diese Phase wird vorüber gehen. Ich vertraue auf mein Leben.
- Ich nehme meine Gefühle an und drücke sie aus, ohne anderen zu schaden.
- Ich bin es mir wert, dass ich liebevoll mit mir umgehe.
Zum Schluss möchte ich noch einen weiteren Gedanken mit dir teilen:
Was wären wir ohne die Liebe?
Auch wenn wir durch das Lieben verletzlicher werden, ist die Erfahrung der Liebe aus meiner Sicht auf alle Fälle wertvoller, als niemals die Liebe erfahren zu haben. Liebe ist in uns, also lass sie uns leben.
Hast du weitere hilfreiche Gedanken und Erfahrungen zum Liebeskummer? Dann hinterlasse einen Kommentar.
Alles Liebe für dich!
Liebe Frau Seele, das kommt wie gerufen. Mein Mann hat mich vor einem Monat verlassen und es tut so weh. Ich kann gar nix mehr denken und machen. Ich will ihn zurück, aber wir haben soviel gestritten. Nun muss ich erst einmal nachdenken, was ich wirklich will. Ist das eine Chance für mich? Ich glaube schon, aber ich weiß nicht ob ich das schaffe. Dein Artikel hilft mir. Nun muss ich sehen, was passiert.
Danke von Herzen
Marion
Liebe Marion,
scheinbar (und verständlicherweise) ist vieles bei dir „im Gange“.
Der Schmerz, Abschied – aber ich lese auch Hoffnung. Nimm dir DEINE Zeit, in der erst einmal alles sein darf. Und dann entwickelt sich alles andere Schritt für Schritt. Sei bei dir und fühle, was dir gut tut und was du brauchst.
Alles Liebe für dich
deine FrauSeele
„Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean Verstand.“
Blaise Pascal
Liebe Grüsse aus Osnabrück
Wow, lieber Rainer – das ist so wahr!
Dazu fällt mir noch ein:
Verstand OHNE Liebe ist kalt, einsam –
Liebe ohne Verstand ist einfach sie selbst: pure Liebe!
Liebe Grüße nach Osnabrück von
FrauSeele