Kräuter räuchern – Ernte und Trocknung

Kräuter räuchern

Fragst du dich, ob du deine Kräuter von der Fensterbank auch räuchern kannst?

Und falls ja, wie und ob du sie vorher trocknen solltest?

Diese Fragen haben wir uns tatsächlich gestellt, als unsere Leidenschaft für’s Räuchern immer größer wurde und wir uns auch an eigene Rezepturen gewagt haben.

Wir fanden es schade, dass unsere Kräutertöpfe immer größer wurden und wir mit dem Verzehr gar nicht hinterher kamen. Wir wollten aber auch nichts weg schmeißen.

Also stand unser Entschluss fest: die Kräuter kommen (auch) auf’s Räuchersieb. Manches davon war von Erfolg gekrönt, anderes nicht. Von diesen Erfahrungen möchten wir dir hier erzählen.

Nicht jedes Kraut ist für das Räuchern und Trocknen geeignet!

Bei Petersilie, Basilikum, Estragon, Kerbel, Schnittlauch, Kresse, Dill, Weinraute, Liebstöckel, Sauerampfer und Schwarznessel verschwindet das Aroma fast vollständig, wenn der Pflanze beim Trocknen Feuchtigkeit entzogen wird. Diese Kräuter sind perfekt für die Küche und die frische Verwendung geeignet, aber nicht für die Trocknung und das anschließende Räuchern. Immerhin wollen wir ja auch noch den Duft der Pflanze genießen und die volle Wirkkraft von ihr spüren.

Folgende Kräuter lassen sich hingegen gut trocknen und auch räuchern

Thymian, Rosmarin, Majoran, Oregano, Salbei, Estragon, Kamille, Beifuss und Lavendel sind aus unserer Erfahrung perfekt zum Trocknen und Räuchern geeignet.

Natürlich gibt es auch noch viel mehr Kräuter, Blüten und Wurzeln, die für das Trocknen und Räuchern geeignet sind. Probiere es einfach aus! 🙂

Wenn du getrocknete Pflanzen über einem Teelicht erhitzt, werden die ätherischen Öle und dadurch die Duftstoffe der jeweiligen Pflanze freigesetzt.

Je nachdem, welche Pflanze und welches Pflanzenteil (Blüten, Blätter, Wurzeln, Hölzer, Harze) du wählst, kannst du damit bestimmte Wirkungen erzielen. So unterstützen Pflanzen wie Lavendel, Kamille oder Baldrian deine tiefe Entspannung. Rosmarin hingegen kann dich vitalisieren und deinen klaren Geist unterstützen.

Falls du wissen möchtest, warum du bspw. deine Wohnung räuchern solltest, findest du HIER Antworten.

Bevor du mit dem Räuchern deiner eigenen Kräuter beginnst, solltest du einige Dinge bei der Ernte und der Trocknung beachten. So erhältst du die größtmögliche Kraft und Fülle der Pflanzen für deine Räucherung

Ernte und Trocknung von Kräutern

Geerntet werden die Kräuter, die sich zum Trocknen und Räuchern eignen, idealerweise an einem warmen, trockenen Tag am späten Vormittag. Der nächtliche Tau sollte bereits abgetropft sein.

Wenn es geregnet hat, sollten die Kräuter am besten zwei Tage Sonne genießen können, bevor du sie erntest.

Zur Ernte bitte VOR der Mittagshitze ganze Triebe von der Pflanze abschneiden, wenn du sie trocknen möchtest.

Das sind nur Empfehlungen! Quasi die Beschreibung des optimalen Vorgangs ;-). Auch hier kannst du  einfach mal probieren. So habe ich, Bettina, bspw. vor ein paar Tagen (wir haben gerade Anfang Dezember) noch einen großen Büschel Lavendel aus dem Topf von meinem Balkon geerntet und getrocknet. Er duftet himmlisch beim Räuchern…

Die Kräuter möglichst nicht waschen. Nur wenn es unbedingt sein muss, können sie kurz unter kaltem Wasser abgespült und mit Küchenpapier trocken getupft werden. Danach werden die sauberen, trockenen Kräuter gebündelt.

Kräuter an der Luft, im Backofen oder Dörrautomaten trocknen

Zerkleinere die Kräuter erst nach dem Trocknen, damit keine ätherischen Öle verloren gehen!

Lufttrocknung von Kräutern

Die bekannteste und auch schonendste Art zum Trocknen von Kräutern ist an der Luft.

Dazu werden die Kräuter meist zu lockeren Sträußen mit Garn oder einem Gummiband zusammengebunden und kopfüber aufgehängt.

Optimale Orte zum Kräuter trocknen sind überdachte Balkone, Terrassen mit Dach, ein Gartenhäuschen oder ein Dachboden. Wir trocknen auch ganz gerne in der Küche in einer geschützten Ecke.

Die Bündel bitte nicht zu dicht aufhängen, damit nichts schimmelt.

Meistens sind die Kräuter nach einer Woche getrocknet und zur weiteren Verwendung geeignet.

Kräuter im Backofen trocknen

Optimal sind etwa 30 bis 35 Grad Celsius. Wenn dein Backofen erst ab 50 Grad Celsius heizt, geht das auch noch. Höher darf die Temperatur aber nicht sein. Leg die Pflanzenteile nicht zu dicht auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und schiebe das für etwa ein bis zwei Stunden in den Ofen.

Trocknung im Dörrgerät

Im Dörrgerät werden deine frischen Kräuter schnell und auch sehr schonend getrocknet, was natürlich auch ideal ist.

Ob sie gut durchgetrocknet sind, erkennst du daran, dass sie zerbröseln, wenn du sie zwischen deinen Fingern zerreibst.

Die getrockneten Kräuter in Form von Blättern und Blüten können am besten in Lichtundurchlässigen Gläsern (Braun-, Grün-  oder Blauglas) aufbewahrt werden.

Nun wünschen wir dir viel Freude bei deinen Räucherungen.

Du möchtest richtig tief in das Räuchern eintauchen?

Wir lieben es ja nicht nur zu den Rauhnächten, sondern während des ganzen Jahres. Und genau deshalb haben wir einen intensiven Workshop mit ganz viel Hintergrundinfos und unseren besten Tipps zusammengestellt. Gute Laune hatten wir auch dabei :-), lass dich inspirieren!

Hier kannst du dir Details dazu ansehen:

Räuchern – unsere besten Tipps & Tricks

Räuchern

Du bist auf der Suche nach Räucherzubehör – liebevoll und inspirierend?

Schau doch mal bei „Das Räucherwerk“!*

Wir finden dort viele himmlische Sachen… 🙂

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert