Dieser Sport hilft dir in den Wechseljahren

FrauSeele Sport in den Wechseljahren

Wie geht es deinem Körper?

„Wenn ich morgens aufwache und nichts weh tut, dann bin ich tot.“

Kennst du diese Aussage von Menschen, die du fragst, wie es ihnen so geht? Oder kennst du das sogar von dir? Fühlst du auch manchmal so?

Ist das nicht traurig? Wäre es nicht schön, wenn es anders wäre? Du dich morgens voller Energie, beweglich, schmerzfrei und frisch fühlen würdest? Dann lies mal weiter, ich habe einige Tipps für dich.

Seit vielen Jahrzenten beschäftige ich mich mit dem Thema Körper und das aus einem sehr einfachen Grund:

„Schon immer war es meine schlimmste Vorstellung vom Älter werden, morgens mit Schmerzen, ohne Energie, schlecht gelaunt und mich alt fühlend aufzuwachen.“ 

Sehr früh entschloss ich für mich, dass ich sehr fit, sehr gesund und voller Freude älter werden wollte. Dieser tiefe Wunsch wurde durch drei Schlüsselerlebnisse in meinem Leben bestärkt, in denen mein Körper tatsächlich nicht mehr so funktionierte, wie ich das gewohnt war:

Im Alter von 28 Jahren wachte ich morgens auf und spürte meine Beine nicht mehr. Schnell erhielt ich die Diagnose – Bandscheibenvorfall. Da wurde mir bewusst, dass meine sportlichen Aktivitäten durch meine stressige Arbeit komplett zu kurz gekommen waren. Mit viel Physiotherapie baute ich meinen Körper damals langsam wieder auf.

Das zweite Mal erwischte mich das Älter werden eiskalt, als ich mit 43 Jahren in die Wechseljahre kam. Migräneanfälle, Hitzewallungen und große Veränderungen meines Körpers brachten mich ganz schön aus dem Gleichgewicht. 

Das dritte Schlüsselerlebnis war mein schwerer Skiunfall mit 48 Jahren, bei dem ich mir alle Bänder im Knie riss und das Schienbein brach. 

In allen Phasen recherchierte ich Lösungen, holte mir Rat oder Unterstützung und arbeitete monatelang mit meinem Körper, um wieder genauso fit wie vorher zu werden.

Sehr hilfreich waren für mich die intensiven Gespräche mit meinem Orthopäden und meinem Physiotherapeuten. Sie halfen mir, die Bedürfnisse meines Körpers ganz neu zu entdecken und zu verstehen. Ich lernte, was er ab der Lebensmitte braucht, um fit und beweglich zu sein. 

Heute, mit 54 Jahren, fühle ich mich körperlich so richtig wohl und mache viel, damit das auch so bleibt.

Denn das ist die gute Nachricht: du kannst etwas tun, damit sich dein Körper auch ab der Lebensmitte jung und beweglich anfühlt. Die schlechte Nachricht ist: du MUSST etwas tun, damit dein Körper jung und elastisch bleibt. 

Wir kommen also gar nicht darum herum uns mit dem Gedanken anzufreunden, uns auch ab der Lebensmitte regelmäßig sportlich zu betätigen.

Du bist ein Sportmuffel, möchtest das alles gar nicht hören und überlegst gerade, diesen Blog-Beitrag zu schließen?

Halt, warte doch noch einen Moment. Gerne möchte ich mit dir noch einige ganz wichtige Fakten teilen, die ich selbst erfahren, aber auch in zahlreichen Artikeln im Internet gelesen habe. Die sind echt wichtig und auch motivierend :-). Also:

Wechseljahre-Symptome lindern

Sport mindert die Wechseljahre-Beschwerden

„Frauen, die Sport treiben und auf ausreichend Bewegung achten, leiden seltener unter Hitzewallungen, Schlafstörungen, Selbstzweifeln, Ängsten und Stimmungsschwankungen. www.vitanet.de

Macht das nicht Hoffnung? Es gibt also neben der Ernährung, deinen Gewohnheiten, Phytohormonen und deinen Gedanken noch eine weitere natürliche Möglichkeit, deine Wechseljahre-Beschwerden zu mindern.

Und auch bei Focus online ist zu lesen:

„Frauen, die immer Sport getrieben haben, leiden seltener unter Hitzewallungen. Bewegung tut der Figur und der Stimmung gut. Sie stärkt das Herz-Kreislauf-System, schützt vor Osteoporose und sogar vor Brustkrebs, wenn der Sport Übergewicht abbaut.“

Wechseljahre-Symptome lindern

Außerdem belegt sogar eine Studie an der Uni Erlangen (Erlanger Fitness und Osteoporose Präventions Studie) die positive Wirkung von Sport in der frühen Menopause: 

Die Frauen, die über zwei Jahre an einem Sportprogramm teilnahmen (4 x pro Woche Gehen, Laufen, Seilspringen, Aerobic, Krafttraining, Dehnen, isometrische Übungen), hatten eine verbesserte Knochendichte, niedrigere Blutfette und weniger Rückenschmerzen. Auch hatte Sport einen positiven Einfluss auf die Lebenszufriedenheit, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen nahmen deutlich ab und auch Hitzewallungen, Depressionen und Kopfschmerzen verminderten sich leicht.

Wechseljahre-Symptome lindern

Sport fördert die Durchblutung und heizt den Stoffwechsel an

Durch regelmäßigen Sport trainierst du auch wunderbar alle Muskeln im Unterleib und deinen Beckenboden, alles wird dann deutlich besser durchblutet. Ein gut durchbluteter Unterleib wiederum fördert die Gesundheit der Schleimhäute und der Scheide. 

Hast du auch schon gemerkt, dass du seit dem Erreichen der Lebensmitte immer weiter zunimmst, obwohl du deine Essensgewohnheiten nicht verändert hast? 

Ab der Lebensmitte ist der Stoffwechsel deutlich langsamer als vorher, unser Organismus schaltet auf eine Art Energiesparmodus. Muskeln, die eine Menge Kalorien verbrennen, werden abgebaut und Fettpölsterchen angelegt, um uns in Zeiten von Krankheit und Nahrungsmangel durchzubringen. Durch die sinkende Muskelmasse reduziert sich der tägliche Energieumsatz um etwa ein Viertel. 

Dazu habe ich folgende sehr interessante Berechnung gefunden: 

„Ab etwa dem 30. Lebensjahr verlangsamt sich unser Stoffwechsel um ca. 1 Prozent, so dass wir bei unveränderter Bewegung und Ernährung jedes Jahr 1 Prozent unseres Körpergewichts zulegen würden. Dann brächte die schlanke, 60 Kilo wiegende Dreißigjährige mit 60 Jahren mehr als 80 Kilo auf die Waage.“ Prof. Dr. Ingrid Gerhard, Fachärztin für Frauenheilkunde

Wechseljahre-Symptome lindern

Wow, das klingt heftig, oder?

Du hast nun also zwei Möglichkeiten dem entgegenzuwirken: weniger essen oder für einen höheren Energieverbrauch durch Sport sorgen. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass ich in den Wechseljahren sogar zunehme, wenn ich so gut wie gar nichts esse (oder nur an Essen denke :-). Also ist dann doch eher Sport die Lösung…

Wechseljahre-Symptome lindern

Was Sport alles kann

FrauSeele Sport und Wechseljahre-Symptome

Sind das nicht tolle Gründe, regelmäßig Sport zu treiben?

Wie könnte nun aber das optimale Sportprogramm ab der Lebensmitte aussehen? 

Jeder Sportwissenschaftler oder Personaltrainer wird dir sagen, dass es drei ganz wichtige Bereiche gibt, die deinem Körper helfen fit, beweglich und jung zu bleiben: 

  • Ausdauer/Kreislauf
  • Muskelaufbau/Kraft 
  • und Dehnen/Koordination.

Und wie auch das Sportprogramm in der oben genannten Studie aus Erlangen zeigt, ist der gesunde Mix das Erfolgsrezept. Und das ist auch meine Erfahrung. Wenn du dich einseitig sportlich betätigst (z.B. nur Joggen, nur Fahrradfahren, nur schwimmen, nur Krafttraining), dann fehlt dem Körper einfach etwas zum „ganz“ werden. Optimal wären 3 – 4 Trainingseinheiten von je 30 – 40 Minuten pro Woche. Und damit ein ganzheitliches Training gewährleistet ist, sollten tatsächlich alle Bereiche abgedeckt sein.

Wechseljahre-Symptome lindern

Was wäre denn für dich der richtige Mix?

Bitte beachte aber: Wenn du schon länger keinen Sport mehr gemacht hast, lasse dich bitte vorab medizinisch untersuchen und bespreche mit dem Arzt oder der Ärztin wie dein persönliches Training aussehen könnte. Ein Fuß und Gelenke-Check beim Orthopäden ist dann auch sinnvoll, damit du genau weißt, ob und wie du deine Gelenke belasten kannst. 

Und lass bei der der Wahl deines Sportmixes auf keinen Fall die Komponente Spaß und Freude außer Acht. Du wirst kaum ein Sportprogramm durchhalten, das dir überhaupt keine Freude macht.

Fange immer langsam und achtsam an. Übertreibe es nicht und höre auf die Signale deines Körpers.

Wechseljahre-Symptome lindern

Wie bekomme ich mehr Ausdauer?

Das solltest du wissen

In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel. Dadurch steigt das Risiko für Gefäßerkrankungen (Arteriosklerose) deutlich. Durch Ausdauersport können wir dieser Entwicklung entgegenwirken. Bewegung kann die Blutfettwerte senken und die Herzleistung verbessern.

Wenn du jetzt ganz neu mit dem Ausdauertraining beginnen möchtest, achte darauf, dass du es ganz langsam angehen lässt und nicht übertreibst. Wenn du in deiner optimalen Herzfrequenz trainierst, stärkst du deine Ausdauer und dein Herz, ohne es zu belasten. Es gibt im Internet diverse Herzfrequenz-Rechner, bei denen du deine individuelle optimale Herzfrequenz ermitteln kannst. Eine gute Pulsuhr berechnet dir das ebenfalls und gibt dir beim Sport Orientierung.

Was bringt dir Ausdauertraining?

„Ein regelmäßiges, schweißtreibendes Ausdauertraining fordert, fördert, trainiert – und verbessert die temperaturregulierenden Funktionen des Körpers. Und reduziert damit die Hitzewallungen.“ Dr. rer.nat. Crescentia Freudling

Besonders für uns Frauen ab der Lebensmitte hat Ausdauer-Sport viele tolle Effekte. In vielen Erfahrungsberichten wurde sogar beschrieben, wie die Hitzewallungen durch das Ausdauertraining verschwanden. Leider gibt es für diese Feststellung noch keine fundierten Studienergebnisse. Aber ein Versuch wäre es auf jeden Fall wert. 

Mich überzeugt am Ausdauertraining die Tatsache, dass Stresshormone abgebaut und Glückshormone ausgeschüttet werden. Nach jeder Sporteinheit geht es mir besser als vorher. Ich bin gut gelaunt, stolz und habe ein tolles Körpergefühl. Ach ja und das die Fettverbrennung angekurbelt wird, das ist doch auch ein sehr wichtiger Effekt des Ausdauertrainings. 

Ich erinnere mich noch an die Aussagen von Dr. med. Ulrich Strunz in seinem Buch „forever young“ aus dem Jahr 1999: „Verwandle mit regelmäßigem Training deine Muskeln in fettverheizende Öfchen. Sind die fettabbauenden Enzyme erst einmal aktiviert, dann wird auch Fett verbrannt, wenn du deine Joggingschuhe in die Ecke gestellt hast.“ Das hat mich schwer beeindruckt und ich bin viele Jahre täglich gejoggt. 

Aber es gibt noch viel mehr gute Gründe für das Ausdauertraining:
  • Verbessert Ausdauer/Kondition
  • Atmung wird tiefer und kräftiger, es wird mehr Sauerstoff aufgenommen
  • Glückshormone werden ausgeschüttet
  • Stresshormone werden abgebaut
  • Gelassenheit und Belastbarkeit steigen
  • Hitzewallungen sinken
  • Gelenke werden geschmiert
  • Kalorien werden verbraucht
  • Die Venenaktivität wird verbessert
  • Organe erhalten mehr Sauerstoff
  • Durchblutung wird verbessert
  • Muskeln werden straffer und besser durchblutet
  • Die Fettverbrennung und der Fettstoffwechsel werden angekurbelt
  • Stärkt das Selbst- und Körperbewusstsein
  • Erhöht die Lebensfreude
  • Blutdruck normalisiert sich
  • Ruhepuls verringert sich
  • Beugt Arterienverkalkung (Arteriosklerose) vor
  • Herz wird besser durchblutet
  • Das Gehirn wird besser durchblutet
  • Die Konzentrationsfähigkeit wird verbessert
  • Das Blut fließt besser
  • Das Thromboserisiko wird reduziert
  • Stärkt das Immunsystem
  • Blutwerte verbessern sich

Quelle: diverse Seiten/Studien Internet

Wechseljahre-Symptome lindern

Welche Sportarten fördern die Ausdauer?
  • Joggen
  • Nordic Walking
  • Fahrradfahren
  • Trampolin
  • Schwimmen (bei trockenen Schleimhäuten solltest du gechlorte Wasser vermeiden)
  • Crosstrainer
  • Tennis
  • Badminton
  • Treppensteigen statt Aufzug oder Rolltreppe
  • Workout
  • Leichtathletik
  • Schnelle Ballspiele
  • Zumba
  • Yoga – schnelle Sonnengrüße

Wie kann ich Muskeln aufbauen?

Das solltest du wissen

Wie wir schon wissen, wird Muskelmasse im Alter abgebaut. Gerade ab der Lebensmitte brauchen wir die aber, denn starke Muskeln gewährleisten stabile Knochen. Aber leider nimmt die Knochendichte in den Wechseljahren ab. Dies geschieht durch das Absinken des Östrogenspiegels. Wenn wir nicht gegensteuern steigt dann das Osteoporose-Risiko. 

„Körperliche Aktivität ist für gesunde Knochen am wichtigsten. Bei hoher Muskelanspannung üben die Muskeln über die Sehnen starke Zugkräfte auf die Knochen aus. Diese mechanischen Reize regen den Knochenaufbau an.“ Michael Fröhlich, Uni Saarbrücken

Daher sind, besonders für Frauen in den Wechseljahren, Kraftübungen enorm wichtig. 

Allerdings muss das nicht unbedingt Krafttraining sein. Eine Studie mit 255 Sportlerinnen vor der Menopause hat gezeigt, dass nicht die Gewichtheberinnen, sondern die Volleyballerinnen die stärksten Knochen hatten, da ihr Skelett bei jedem Sprung so richtig durchgeschüttelt wurde.

Bei beginnender Osteoporose solltest du ALLE sportlichen Aktivitäten mit deinem Arzt besprechen.

Was bringt dir Muskeltraining?

„[…] Muskeln sind auch das beste Mittel, um Osteoporose entgegenzuwirken. Denn durch Muskelkontraktionen werden Knochen animiert, wieder an Masse zuzulegen. Deswegen sind Sportarten, bei denen Muskeln aufgebaut werden, während und nach den Wechseljahren besonders hilfreich, um lange beschwerdelos und schmerzfrei zu bleiben.“ Klimaktoplant

  • Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke und Knochen werden kräftiger, funktionstüchtiger und widerstandsfähiger
  • Die Figur wird straff
  • Geringere Sturzgefahr
  • Stürze können besser abgefangen werden
  • Muskeln schützen vor Verletzungen
  • Mehr Kraft hilft uns Alltagsbelastungen leichter zu bewältigen
  • Eine kräftige Muskulatur stabilisiert und entlastet die Gelenke und schützt vor Knorpelabnutzung
  • Gute Rücken- und Bauchmuskeln verbessern unsere Haltung das kann Rückenschmerzen mindern
  • Straffe Muskeln lassen uns jünger aussehen
  • Positive Wirkung auf den Blutzuckerstoffwechsel
  • Darmtätigkeit wird angeregt
  • Das Immunsystem wird gestärkt
  • Wenn wir uns attraktiv und fit fühlen, sind wir seelisch ausgeglichener und selbstbewusster
  • Bewegung sorgt für die vermehrte Produktion von Gelenkknorpel und beugt Arthrosebeschwerden vor bzw. lindert sie

Quelle: diverse Seiten/Studien Internet

Wechseljahre-Symptome lindern

Welche Sportarten helfen dir Muskeln aufzubauen?
  • Krafttraining
  • Step-Aerobic
  • Gewichte heben
  • Trampolinspringen
  • Seilspringen
  • Hanteltraining
  • Training mit dem Fitness-Band
  • Ballspiele
  • Liegestütze
  • Sprungtraining
  • Volleyball
  • Kampfsport
  • Leichtathletik
  • Sport mit Gewichten
  • Workout
  • Yoga

Wie werde ich beweglicher?

Das solltest du wissen

Beweglich zu bleiben ist in der heutigen Zeit besonders wichtig. Wir bewegen uns in unserem Alltag in der Regel zu wenig oder zu einseitig. Daher werden viele Menschen mit der Zeit sehr unbeweglich. 

Früher dachte man immer, dass man die Muskeln dehnen sollte, damit man beweglicher wird. Umgangssprachlich wird das auch heute noch so kommuniziert. Wir wollen „verkürzte Muskeln dehnen“.

Aber es sind nicht die Muskeln, die verkürzt sind, sondern unser Bindegewebe (Faszien) ist verspannt, festgebacken oder verklebt. 

„Die Unterhautfaszienschicht umschließt den ganzen Körper sehr dicht, wie ein Taucheranzug“ schreibt Dr. Robert Schleip (führender Faszienforscher in Deutschland) in seinem Buch „Faszien-Fitness“*.

Andere Faszientypen umschließen die Muskeln oder die Organe.

„Der Zustand des Bindegewebes spielt eine wesentliche Rolle bei vielen der üblichen Zipperleins, wie Rückenschmerzen, Schulter- und Ellenbogenproblemen, Nackenschmerzen, Verspannungen, Kopfschmerzen sowie Fußprobleme wie Fersensporn. Es kann sogar die Ursache sein, wie z.B. bei einer Schultersteifheit (Frozen Shoulder).“ Dr. Robert Schleip

Die Gefahr von Stürzen oder Verletzungen wird größer, je unbeweglicher man ist. 

Ab der Lebensmitte gewinnt das Thema Faszienbeweglichkeit noch mal deutlich an Bedeutung. Das Bindegewebe verliert an Flüssigkeit (Kollagen) und verfilzt dadurch leichter. Dazu kommt oft noch mangelnde Bewegung die diesen Prozess noch verstärkt. Auch spielt hier die verlangsamte Gewebeerneuerung eine Rolle.

Wenn die Faszien verklebt oder verfilzt sind, können die Muskeln nicht mehr richtig arbeiten und die Koordination und die Körperhaltung leiden. Man ist richtig steif.

„Wer jung bleiben oder wieder jung werden will, tut gut daran, seine Faszien richtig zu pflegen. Wer sich nicht bewegt, verklebt.“ Dr. Robert Schleip

Bewegung ist auch bei den Faszien das Zauberwort. Optimal ist ein Mix aus Dehnübungen, dynamischen Übungen (Springen, Schwingen, Federn), belebenden Massagen und Entspannung. Dieses Mix findet man im Faszien-Training und in Yoga-Einheiten, die die Faszien mit einbeziehen. Auf jeden Fall mögen Faszien viele unterschiedliche, unkonventionelle, ungewohnte, spontane Bewegungen.

Durch das Training kann wieder mehr Kollagen produziert werden und das Bindegewebe wird wieder elastisch, straff, gesund und beweglich.

Beweglich werden heißt aber nicht, dass wir alle zu Schlangenmenschen werden müssen. Auch wenn unsere Faszien wieder fit und beweglich sind gibt es individuellen Grenzen in der Beweglichkeit. Robert Schleip teilt die Menschen in zwei Kategorien ein: 

– Schlangenmensch/Tempeltänzerin, der grazile, bewegliche Typ, mit einem eher lockeren und weichen Bindegewebe

– Wikinger, der starke muskulöse und kompakte Typ, mit einem festen Bindegewebe. 

Bei den Wikingern finden wir mehr Männer und die Schlangenmenschen werden von Frauen dominiert.

Auch anatomische Grenzen können Frauen unbeweglicher erscheinen lassen. Diese können z.B. durch die Form der Hüftpfanne oder des Beckens bedingt sein.

Das Thema Faszien ist so unglaublich vielschichtig und spannend. Jedoch würden weitere Details diesen Blog-Artikel sprengen. Vielleicht schreibe ich ja mal einen eigenen nur über Faszien…

  • Jede Alltagsbewegung wird leichter und einfacher
  • Bewegungsabläufe und Koordination verbessern sich
  • Es wird wieder mehr Kollagen und neues Bindegewebe produziert
  • Das Bindegewebe wird straffer und elastischer
  • Die Sturzgefahr sinkt
  • Die Körperhaltung und –form werden straffer und jugendlicher
  • Ein guter Faszienzustand bietet langfristig Schutz vor Verletzungen und Schmerz
  • Unklare Rückenschmerzen, Schulter- und Ellenbogenproblemen, Nackenschmerzen, Verspannungen, Kopfschmerzen sowie Fußprobleme können verschwinden.
  • Verbessert die Beschaffenheit der Gelenke und der Gelenkschmiere
  • Geschmeidigere Bewegungen
  • Die Muskelkraft verbessert sich

Quelle: Buch „Faszien-Fitness“ von Dr. Robert Schleip und Ausbildungsunterlagen zum „Faszien Fitness-Trainer“ bei Robert Schleip

Welche sportliche Aktivitäten helfen dir beweglich zu werden/bleiben?
  • Yoga
  • Pilates
  • Dehnübungen/Stretching
  • Übungen mit der Blackroll
  • Tanzen
  • Gymnastik
  • Turnen
  • Zumba
  • Faszien-Training
  • TRX-Band
  • Die Geräte auf dem Spielplatz nutzen

Zu dem letzten Punkt möchte ich gerne noch etwas ergänzen. Als ich meine Faszien-Fitness-Trainer-Ausbildung bei Dr. Robert Schleip gemacht habe, hat uns Robert am 2. Tag mit auf einen großen Spielplatz genommen und uns erläutert, dass das beste Beweglichkeits- und Faszientraining das Spielen auf einem Spielplatz ist. Obwohl Robert Schleip damals schon Anfang 60 war, turnte er in den Geräten wie ein kleines Äffchen. Leicht, elastisch, schnell und voller Freude. Erst kamen wir uns ganz schön blöd vor, aber dann hatten wir auch unglaublich viel Spaß dabei!

Wechseljahre-Symptome lindern

Und am Schluss noch ein kurzer Ausflug in die Welt der Gelenke

Viele Frauen in der FrauSeele Community berichten immer wieder, dass sie seit den Wechseljahren verstärkt unter Gelenkschmerzen leiden. Bei Gelenkschmerzen, verursacht durch Arthrose (Abbau des Knorpelgewebes in den Gelenken in den Fingern, in der Hüfte oder im Knie) oder rheumatoide Arthritis (entzündliches Rheuma) lautet die wichtigste Empfehlung von Experten: bewegen, bewegen, bewegen! Gelenke brauchen einfach Bewegung zur Gesunderhaltung!

Der Grund ist einfach: Bei Bewegung (Druck und Entlastung) wird die Knorpel-Innenhaut in der Gelenkkapsel stärker durchblutet und gibt Gelenkflüssigkeit ab (Gelenk wird geschmiert). Bei Entlastung nimmt sie verbrauchte Nährstoffe auf (Quelle: MTC, Dr. Ronald Steiner, AYInstitut Ulm).

Bei jeder der in diesem Beitrag angesprochenen sportlichen Aktivität werden auch die Gelenke bewegt und damit „geschmiert“. Noch ein Grund mehr, sich sein „Sportprogramm ab der Lebensmitte“ zusammenzustellen.

Wechseljahre-Symptome lindern

So sieht mein Sport-Programm aus

Mein Sportprogramm besteht aus viel Yoga (bei 8 Kursen in der Woche ja kein Wunder), aus Trampolinspringen, und hin und wieder Nordic Walking. Früher war ich eine begeisterte Joggerin, aber heute merke ich, dass mir das einfach nicht mehr so gut tut.

Yoga ist an sich schon ein sehr guter Mix. Yoga hilft mir beweglich zu bleiben, meine Gelenke zu schmieren, meine Faszien zu mobilisieren, Muskeln und Knochen zu kräftigen und gleichzeitig entspannt zu bleiben. Und ich habe mein Yoga immer dabei. Auch wenn ich mal meine Matte vergessen habe, kann ich Yoga wunderbar auf einem einfachen Handtuch praktizieren.

Das Trampolinspringen fördert meine Ausdauer, der Stoffwechsel kommt auf Touren, die Fettverbrennung wird angekurbelt und durch die starke, kurze Muskelanspannung und die hohe Zugkraft beim Springen kräftigt das Springen auch meine Knochen. Und mit Musik macht Trampolinspringen so richtig Spaß! Immerhin entsprechen 10 Minuten auf dem Trampolin 30 Minuten Joggen. Das ist doch sehr effektiv, oder?

Wie könnte dein Sportprogramm aussehen?

Um dein „optimales“ Sportprogramm zu finden helfen dir vielleicht folgende Fragen:

  • Wie viel Zeit habe ich?
  • Wann habe ich Zeit?
  • Bin ich immer an einem Ort? Oder brauche ich einen ortsunabhängigen Sport?
  • Was macht mir Spaß? 
  • Möchte ich Gruppen- oder Einzelsport?
  • Ist mir Sport in der Natur wichtig?
  • Was wird in meiner Nähe angeboten?

Vielleicht probierst du einfach mal ein paar Sportarten aus. In Fitness-Centern gibt es immer mal wieder Schnupper-Angebote. In Yogastudios sogar oft kostenlose Schnupperstunden.

Beginne wirklich behutsam und sanft. Sehnen, Bänder und Knorpelgewebe benötigen sehr lange leichtere Übung, um sich ausreichend an die steigenden Belastungen zu gewöhnen und anzupassen. Meine Joggingeinheiten nach längerer Pause habe ich immer mit 1 Minute Joggen und 1 Minute gehen begonnen. Langsam habe ich die Jogging-Dauer dann gesteigert.

Wechseljahre-Symptome lindern

Das Schwierigste ist immer anzufangen, zu machen. Das geht mir ganz genauso. Mein Schweinehund ist oft auch riesengroß! Aber gerade, wenn ich mir noch einmal durchlese, welche großartige Wirkung Sport in den Wechseljahren hat, dann motiviert mich das ungemein und ich habe Lust sofort etwas zu machen .

Auch dieser Spruch hilft mir, meinen Schweinehund zu besiegen:

FrauSeele Vierte Rauhnacht fang jetzt an

Also, wie sieht es aus? Fangen wir an?

Wenn du Lust hast, dann schreibe doch im Kommentar, was dir Sport gebracht hat, was Sport bei dir verändert hat. Oder was dich davon abhält, regelmäßig Sport zu machen.

2 Kommentare
  1. astrid sagte:

    hallo frau seele
    da stimme ich dir voll und ganz zu! leider ist die ernährung im obigen artikel nur mit einem einzigen wort erwähnt, doch für ein fittes bindegewebe ist gute (basenbildende) ernährung ebenso wichtig. denn wenn der körper „richtig“ ernährt wird, braucht er keine „sonderabfälle“ einzulagern mit denen er nicht fertig wird und das bindegewebe bleibt sauber. ebenso kann mit „richtiger“ ernährung besser verdaut und dadurch tiefer geatmet werden. das hat wiederum zur folge, dass der körper besser mit sauerstoff versorgt werden kann und wir uns fitter fühlen 🙂 neben der täglichen bewegung noch ausreichend wasser trinken und uns geht es super!!!

    Antworten
    • FrauSeele sagte:

      Liebe Astrid, vielen Dank für deine wertvolle Ergänzung.

      Du hast natürlich absolut Recht: Ernährung ist extrem wichtig!

      Da dieses Thema aber so extrem umfassend ist (und es auch nicht nur eine Wahrheit gibt, sondern so viele unterschiedliche Wege), haben wir uns hier bewusst zurück gehalten.

      Was uns allerdings unter anderem wichtig ist:

      * reines Wasser trinken
      * viel Gemüse, Frischwaren (ungespritzt)
      * Ballaststoffreiche Kost
      * möglichst saisonal und regional
      * LEBENSmittel, die durch respektvollen Umgang mit Natur und allen Lebewesen gewonnen oder erzeugt werden.

      Danke nochmals und liebe Grüße,

      Bettina & Sabine

      Antworten

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